gerollte Gleitlager GGT090 aus CuSn8-Bronze (wartungsarm)
nach DIN ISO 3547-4 (DIN 1494)
max. PV-Wert | geschmiert | PV | 2.8 N/mm² x m/s |
Zulässige Lagerbelastung | statisch dynamisch |
p max | 120 N/mm² 40 N/mm² |
Zulässige Gleitgeschwindigkeit | geschmiert | v max | 2 m/s |
Härte | HB | 110 bis 150 | |
Zugfestigkeit | 450 N/mm² | ||
Dehnung | 40% | ||
Temperaturbereich | -100°C bis +200°C | ||
Wärmeausdehnungskoeffizient | α | 18.5 x10-6 K-1 | |
Wärmeleitzahl | λ | 58 W(m*K)-1 | |
Reibungskoeffizient | μ | 0.08 bis 0.25 |
Toleranzen und Welle
Für eine optimale Funktionalität der gerollten Gleitlager müssen folgende Punkte beachtet werden:
- ein ausreichender Presssitz der Gleitlager im Gehäuse
- ein auf die Situation abgestimmtes Lagerspiel
Dies wird erreicht durch Anwendung der nachfolgend aufgeführten Toleranzen:
Gehäuse
- Empfohlen wird die Toleranz: H7
- Oberflächenbeschaffenheit: Ra 0.8 – 1.6
- Fase (Einpressseite): 0.8 – 1.2 mm × 20° ±5°
Welle
Besonders zu empfehlen sind legierte Stähle. Hartverchromte Wellen haben sich ebenfalls gut bewährt, die Chromschicht sollte jedoch möglichst dünn gehalten werden. Sind die Rauheitswerte nicht zu erreichen, empfiehlt sich ein zusätzliches Polieren oder "Abziehen" der Welle, damit die Rauheitsspitzen gebrochen werden und sich der Traganteil erhöht. Bewährt haben sich auch gezogene Wellen, insbesondere für Axialbewegungen.
- Empfohlen wird die Toleranz: e7 bis f8
- Oberflächenhärte: >200 HB (für längere Lebensdauer >350 HB)
- Wellenoberfläche: Ra <0.8
Die Lagerleistung wird vom Werkstoff, Härte, Oberflächenrauheit und Oberflächenbehandlung der Welle oder Gleitpartners beeinflusst. Für untergeordnete Anwendungen (kleine Drehzahl und Kräfte) können auch gezogene Wellen mit Toleranz h9 verwendet werden.
Montage und Einbaurichtlinien
Beim Einbau sind Sachkenntnis und Sorgfalt unerlässlich, um eine lange Lebensdauer der Lager zu gewährleisten. Für den Einbau von Buchsen, mit oder ohne Flansch, verwendet man einen Einpressdorn, damit das Gleitlager geführt ist und nicht verkanten kann beim Einbau.
Prüfung gerollte Gleitlager
Die Normen ISO 3547 Teil 1 und 2 (alt DIN 1494) beziehungsweise ISO 12306 legen die Prüfangaben für Aussen- und Innendurchmesser von gerollten Buchsen aus Einstoff- und Mehrschichtwerkstoffen zur Verwendung als Gleitlager sowie die Bezeichnung für Prüfung fest.
Schmierung
Das Schmieren gehört zum Wichtigsten beim Einsatz von Gleitlagern. Bei Vernachlässigung verkürzt sich die Laufzeit und Lebensdauer (mehr Informationen zum Thema Schmierung). Zum Schutz des Gleitlagers in schmutzintensiven Umgebungen empfehlen wir die Verwendung von Dichtungen.
Durch die Schmierung werden nicht nur die Gleiteigenschaften verbessert, weitere Vorteile werden erzielt:
- Lange Lebensdauer der Lagerstelle
- Korrosionsschutz von Welle / Zapfen
- Abdichtung gegen Staub und Schmutz
- Geringe Reibungsverluste
Schmiermittel
- lithiumverseifte Fette
- Pasten für Langzeitschmierung
- Öle bei geschlossenen Systemen, Fette mit Zusätzen für höhere Ansprüche
Trocken | ungeeignet |
Ölgeschmiert | gut |
Fettgeschmiert | gut |
Wassergeschmiert | ungeeignet |
Mediengeschmiert | ungeeignet |
Verfügbarkeit
Standardausführungen und Abmessungen aus Vorrat oder kurzfristig lieferbar.
Lieferformen
Zylindrische Gleitlager, Bundbuchsen, Anlaufscheiben und Gleitplatten
Auftragsbezogene Herstellung
Abmessungen die ausserhalb des Standardsortiments liegen oder Sonderteile können wir nach Ihren Angaben oder Zeichnungsunterlagen liefern.
- Halbschalen
- Buchsen mit Nuten, Schmierlöchern und Bohrungen
- kundenspezifische Sonderformen
Ausführung
Der Grundwerkstoff ist in allen drei Fällen derselbe. Die Lager werden aus einer verschleissfesten Kupfer-Zinn-Knetlegierung (CuSn8P-Bronze) gerollt. Die hochwertige Phosphorbronze weist exzellente Gleiteigenschaften auf und ist besonders dann einzusetzen, wenn hohe Verschleiss- und Dauerfestigkeit sowie gute Korrosionsbeständigkeit gefordert sind (bei hoher Belastung sind gehärtete Wellen notwendig).
GGT090 (Standard)
Buchsen mit Schmiertaschen sind Gleitelemente, die sich seit Jahren bewährt haben. Die Schmiertaschen, die bereits in die Bänder eingewalzt werden, sind über die gesamte Lauffläche gleichmässig verteilt. Vor der Montage der Welle mit Fett gefüllt, verhelfen sie der Lagerstelle zu einem gleichmässigen Fettfilm über die gesamte Lagerstelle.
GGT090L
Die gelochten Buchsen sind eine Weiterentwicklung der Buchsen mit Schmiertaschen. Sie sind mit einem genau festgelegten Lochmuster versehen, das mit Fett oder einer Paste gefüllt folgende Vorteile hat:
- die Laufzeit wird verlängert
- das Abschmierintervall vergrössert
- Schmutz und Abrieb in den Löchern gesammelt
- das Verschleissverhalten deutlich verbessert
GGT090G
Im Unterschied zu der Baureihe GGT090 wurde hier Festschmierstoff in die rautenförmigen Schmiertaschen auf der Lauffläche eingebracht. Diese Einlagerung schafft selbst bei Ölmangel während der Ingangsetzung gute Schmierbedingungen.
- Gelenklager bei Stoss- und Schlagbeanspruchung
- Land- und Baumaschinen
- Handhabungsgeräte
- Hydraulikzylinder
- Hebebühnen
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